Ist das nicht der Tag
„Ist das nicht der Tag, an dem Jesus die Welt erlöst hat?“ „Welche Welt?“
Ostern – Auferstehen aus dem Sumpf der Selbstgenügsamkeit, der Gleichgültigkeit und der Gefühlsleere. Auferstehen aus dem Grab der Angst und des Gelähmt-Seins. Auferstehen zum Leben.
Strahlend wie das Sonnenlicht, das durch grauen Himmel bricht, leuchten sie in unserm Garten Osterglocken, aller Arten. Tulpen und auch Tausendschön sieht man überall erblühn. Frühling legt ’nen Teppich aus, saftges Grün vor unserm Haus. Erste Blätter an den Zweigen, woll´n uns Lenzens Ankunft zeigen. Vöglein singen hell und klar, ja die Osterzeit ist da. …
Die Glocken läuten das Ostern ein In allen Enden und Landen, Und fromme Herzen jubeln darein: Der Lenz ist wieder entstanden! Es atmet der Wald, die Erde treibt Und kleidet sich lachend im Moose, Und aus den schönen Augen reibt Der Schlaf sich erwachend die Rose. Das schaffende Licht, es stammt und kreist Und sprengt …
Was stehst du trauern, Ewiger Sehnsucht Freund, Am Grab des Liebsten, Welchen der Tod verschlang? Was birgst dein Haupt du, Schmerzbeschattet, Und suchst des Menschen Göttlich Antlitz, Ach, vergebens? Der selbst sein Kreuz trug, Dornengekrönter Held, Gepeitscht mit Ruten, Wie in der Wahrheit Wehr Er zeugen mußte Wider Weltwahn Vom innern Himmel- Reich der Liebe, …
Die Berge tragen abends Das goldne Prachtgeschmeid, Die Alpenmähder prangen Im grünen Frühlingskleid. Im Hage hat die Drossel Das weiche Nest gebaut, Und lockt mit hellem Schlage In’s dunkle Laub die Braut. Dort auf des Hügels Spitze Im Grase hingestreckt Ruht des Erlösers Bildniß Die Stirne blutbedeckt. Er hebt das Aug‘, als wollt‘ er Im …
Als der Heiland litt am Kreuze, Himmelwärts den Blick gewandt, Fühlt‘ er heimlich sanftes Zucken An der stahldurchbohrten Hand. Hier, von allen ganz verlassen, Sieht er eifrig mit Bemühn An dem einen starke Nagel Ein barmherzig Vöglein ziehn. Blutbeträuft und ohne Rasten Mit dem Schnabel zart und klein, Möcht‘ den Heiland er vom Kreuze, Seines …
Die Steine werden zeugen Der Ostermorgen lächelt, Ein Bräutgam, in die Welt, Vom Frühlingsduft gefächelt Steigt er aus seinem Zelt. Und rings herum das Schweigen, Der Wald, er steht so still, Kein Blümlein sich verneigen, Kein Blättchen rauschen will. Im fernen Kirchlein singet Die fromme Christenschaar; Da von den Steinen klinget Das Echo wunderbar. Als …
Nicht einmal nur im Jahre Ist Auferstehungszeit. Es liegt in jeder Bahre Ein Stück Unendlichkeit. Der Welt geht nichts verloren, Und immer wieder bricht Sich aus des Todes Toren Das Leben durch das Licht. Und Götter auferstehen Mit jedem Glockenschlag. Für Taten und Ideen Ist ewig Ostertag.