Mir ist ein tiefer Traum geschehn,
hab’ meiner Mutter Antlitz gesehn,
aber groß und zerwühlt von Furchen und Falten,
hätt’s können für einen Acker halten.
Und ein Finger, streng und drohend und bang,
fuhr immer die gleichen Furchen lang
und hielt nicht inne in seinem Gehaben,
und ich ächzte: “Die Furchen hab’ ich gegraben!
Mit meinem Trotz und arger Lust,
mit kargender Liebe!” – Da ward mir die Brust
frei! Ich schrie aus dem wirren Schlafe:
“Mutter, Mutter, wozu die Strafe?”
Da hört’ ich Mutter sagen: “Sei still,
versteh’ doch, was ich dir sagen will!
Ich will dir nur weisen in deinen Träumen,
dass hier reich deiner Liebe Saaten keimen …”