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Wo man gemeinsam feiert, da trinkt man auch. Ob bei Hochzeiten, Volksfesten oder förmlichen Geschäftstreffen: Trinksprüche gehören dazu. Doch nicht jeder flapsige Spruch passt für alle Gelegenheiten. Vielmehr folgen auch scheinbar spontane Trinksprüche festen Regeln.Die deutsche Trinkkultur kennt viele Rituale. Dazu gehören:- Zuprosten
- Anstoßen
- kurzer Trinkspruch
- Toast
- TischredeZuprosten erfolgt ohne Kontakt der Gläser, Anstoßen hingegen mit Gläserklang. Dass dabei ein kurzes Wort gesagt wird, macht das Ganze aber noch nicht zum Trinkspruch. Selbst wenn es sich hier um die Keimzelle des Trinkspruches handelt, gehört zu Letzterem doch ein wenig mehr. Vor allem mehr Wörter: Trinksprüche sagen mehr als einfach nur "Prosit!"Unterschied zwischen Trinkspruch und ToastEin Trinkspruch kann alles sein, während ein Toast festen Regeln folgt. Toasts ehren jemanden oder etwas. Trinksprüche feiern einfach das Leben und die Geselligkeit. Damit ist der Toast ein Trinkspruch - nicht jeder Trinkspruch aber ist ein Toast.Voraussetzung für Trinkkultur sind zwei oder mehr Menschen, die gemeinsam gesellig sind. Der Trinkspruch einfachster Art besteht darin, diese Zusammenkunft zu preisen. Meist schließt sich die Hoffnung an, noch viele solcher Treffen zu erleben. Damit ergeben sich viele Gelegenheiten für Trinksprüche:- Geschäftsessen
- Party unter Freunden
- Hochzeit
- Volksfest
- GeburtstagsfeierGeschichte des TrinkspruchesSeit Urzeiten wird gemeinsames Trinken zelebriert: Es ist Ausdruck davon, dass man sich gut versteht. Wer zusammen trinkt, kann nicht verfeindet sein. Dazu passt auch die Legende, wie das Anstoßen entstanden ist:Spätestens seit dem Mittelalter begann man miteinander anzustoßen. Dabei schwappte nämlich ein Teil des Getränks aus dem eignen Becher in den des Anderen. So bekämpfte man die berechtigte Angst, vergiftet zu werden - wenn die Getränke sich mischen, ist Giftmischerei im Becher kaum noch sinnvoll. Nicht nur das Trinken selbst, auch das Anstoßen erhielt so eine ganz besondere Bedeutung, weit über die bloße Geselligkeit hinaus.Vielleicht aber ist die Sitte, einen Trinkspruch auszubringen, noch viel älter. Sie ähnelt der Geste, die Priester alter Kulturen machten, wenn sie das Trankopfer gen Himmel hoben. Damals galt der Trinkspruch den Göttern. Heute gilt er den Anwesenden, wünscht aber ebenso eine frohe Zukunft herbei. In diesem Sinne hat ein Trinkspruch fast etwas Beschwörendes.Beim Anstoßen - Knigge der TrinkkulturWer nicht weiß, wann man womit anstößt, der kann auch nicht korrekt einen Trinkspruch anbringen. Jedem Trinkspruch geht somit regelkonformes Verhalten voraus - und wenn die Regeln lauten, sich bis zum Umfallen zu betrinken. Bei Geschäftstreffen vor allem sollte man wissen, was sich gehört.Streng lautet die Regel: Man stößt ausschließlich mit Wein, Sekt oder Champagner an. Weder Bier noch Longdrinks eignen sich - und Wasser schon gar nicht. Der erste Toast kommt immer vom Gastgeber - es sei denn, er verzichtet. Dann kommt der Zweite in der Rangordnung in den Genuss, sein Glas zu erheben und ein paar Worte zu sagen. Wichtig ist auch immer Blickkontakt. Ein leichtes Lächeln gehört ebenfalls dazu.Weiter dürfen Weingläser nicht zu heftig und nicht mit dem empfindlichen Rand zusammenstoßen - der Griff geht um den Stiel, wahlweise wird das untere Drittel umfasst. Ein heller Klang krönt das Ganze - erst dann hat man alles richtig gemacht.Formlos oder formell?Es wird aber kaum auf allen Festen so förmlich zugehen. Bei Volksfesten, aber auch privaten Partys werden solche Benimmregeln fröhlich über Bord geworfen - hier entscheidet einzig der Spaß darüber, was man darf. - Bier oder Longdrinks gehen. Zunehmend verzichten sogar modern gesinnte Geschäftsleute auf allzu große Förmlichkeit. Häufig prostet man sich nur zu, ohne anzustoßen.Anlass beachtenAuch die begleitenden Trinksprüche sollten immer zum Anlass passen. Sie dürfen keinesfalls jemanden vor den Kopf stoßen. Die hohe Kunst des passenden Trinkspruches besteht deshalb darin, Maß zu halten in Wort und Sprache. Angesichts langer Treffen voller Wein und Bier nicht immer einfach.Es gibt ...- lustige Trinksprüche
- kreative Trinksprüche
- konventionelle Trinksprüche
- freche Trinksprüche
- Zitate berühmter Persönlichkeiten über das TrinkenTrinksprüche sind so vielfältig wie die Kulturen der Welt. Zudem hängen sie stark vom Anlass des Treffens ab. Und sie spiegeln die Beziehungen der Anwesenden wider: Beim Treffen zu Großmutters Achtzigsten wird man sich anders benehmen als beim Junggesellenabschied des besten Freundes. Wer das bedenkt, der hat alle Chancen, mit ein paar guten Trinksprüchen zu punkten.Faustregel: "Zum Wohl" passt immer!Dies ist der ureigene deutsche Trinkspruch. Damit kann man nichts falsch machen, allerdings ist es auch ein wenig langweilig, wenn ihn jeder aufsagt. Originelle und doch passende Trinksprüche parat zu haben ist eine große Kunst. Manchem ist sie gegeben, ohne dass er oder sie sich groß anstrengen muss. Was tun diejenigen, bei denen das anders ist? Ganz einfach: Sie sollten einen oder mehrere gute Trinksprüche auswendig lernen. Die Mühe lohnt sich!Trinksprüche als Zeichen von GeselligkeitWer gute Trinksprüche anbringt, gilt als besonders gesellig - in allen Kulturen hoch angesehen. Wer sein Image ein wenig aufpolieren möchte, kann deshalb mit sorgsam ausgewählten Trinksprüchen nachhelfen. Die Quellenlage ist überaus gut, weil aus allen Epochen Trinksprüche überliefert sind.Alkohol löst die Zungen - und im Wein liegt die Wahrheit, wie es so schön heißt. Deshalb faszinierte Alkohol seit Anbeginn der Zeiten auch berühmte Persönlichkeiten. Sie beschäftigten sich mit Vor- und Nachteilen der geistigen Getränke. Sucht man darum nach Sprüchen für Feierlichkeiten jeder Art, wird man bestimmt rasch fündig.Dabei haben alle Trinksprüche etwas gemeinsam: Sie tragen zum Feiern bei. Durch das ständige Anstoßen animieren sie zum Weitertrinken und heben die Stimmung. Weil jedes Treffen einen Anlass hat, steht auch jemand im Mittelpunkt: Bei Geschäftstreffen ist das der Geschäftspartner, bei Hochzeiten das Brautpaar, bei Geburtstagen der Jubilar. Ihm oder ihr gilt im Allgemeinen der Trinkspruch.Der Anlass des Treffens eignet sich aber auch. So kann die konkrete Freundschaft oder gute Beziehung im Mittelpunkt stehen, wahlweise preisen die Worte universale Eigenschaften von Menschen.Themen von Trinksprüchen:- Personen / Anlass
- Beziehungen zu Personen
- universale (lobenswerte) Eigenschaften
- Wünsche für die Zukunft des Partners / des Landes / der WeltGenerell läuft es also immer darauf hinaus: Freunde oder Familie, Geschäftspartner und gute Zusammenarbeit werden gebührend gewürdigt. Das schafft gute Laune und Vertrauen für die weitere gemeinsame Zeit.Wie lang ist ein guter Trinkspruch?Der Toast ist die prägnanteste und wohl am häufigsten genutzte Form von Trinksprüchen. Am Anfang steht die Anrede, am Ende ein guter Wunsch. Mehr braucht es nicht, weshalb ein knackiger Toast auch nicht länger ist als maximal zwei Minuten. Nur Tischreden dauern wesentlich länger, während Trinksprüche allgemein eher kürzer zu halten sind. Immer wird dabei das Glas erhoben, man lächelt sich zu und trinkt einen Schluck.Muss ein Reim sein?Keineswegs. Zwar kommen Reime immer gut an, zudem stellen sie eine Merkhilfe dar. Und es finden sich viele gereimte Trinksprüche in der deutschen wie auch in anderen Kulturen. Allerdings gibt es auch viele Trinksprüche in freier Form. Deshalb ist ein Reim nicht nötig.Wo finden sich gute Trinksprüche?Vor allem Webseiten bieten eine große Auswahl an Trinksprüchen. Der Grund: Bücher gehen irgendwann in Druck, sind also abgeschlossen. Webseiten hingegen können fortlaufend ergänzt werden. Sie bieten zudem nahezu unbegrenzt Platz, genug für Trinksprüche der ganzen Welt. Auf dieser Webseite bieten wir viele lustige, kreative und stilvolle Trinksprüche für jeden Anlass!Lachen ist gesund - und sehr sozialDas ist ein zentrales Merkmal des Trinkspruchs: Er bringt zum Lachen, oder wenigstens zum Lächeln. Gemeinsames Trinken ist nämlich viel mehr als ein gemeinsames Besäufnis. Der Sinn besteht eher darin, sich in der Runde wohlzufühlen. Versichert man sich gegenseitig, wie gut man miteinander zurechtkommt, bekommt der Trinkspruch mit einem Mal eine wichtige soziale Funktion. Soziale Beziehungen festigen sich, wir wachsen in der gegenseitigen Achtung. Als Teil dessen trägt der Trinkspruch zur gegenseitigen Bestätigung bei.Versöhnung mit KöpfchenDeshalb steht bei Trinksprüchen immer das Positive im Mittelpunkt. Man blickt zurück auf gemeinsam Erlebtes und freut sich auf die Zukunft. Auch darf die Hoffnung ausgedrückt werden, dass die Zukunft positiv ausfällt. Ganz besonders gilt das bei vorausgegangenem Streit: Hier bietet sich eine gute Chance, diesen unter den Tisch fallen zu lassen und sich zuzuprosten.Wer diese Chance klug nutzt, hat den Sinn von Trinksprüchen verstanden. Kaum jemand wird nach vorangegangenem Zank in aller Öffentlichkeit auf seinem Ärger beharren, wenn der Andere einen listigen Trinkspruch auf ihn ausbringt. Versöhnung gestaltet sich auf gemeinsamen Treffen im Familien- oder Freundeskreis besonders einfach.TrinkmeisterIn einigen Kulturen der Welt gibt es extra einen Trinkmeister, der für die Stimmung am Tisch verantwortlich ist. Ihm obliegt unter anderem das Ausbringen von Trinksprüchen. Auch Georgien, Land des Weins, hält sich an diese Sitte: Hier hat sich eine enorm reiche Kultur des Trinkspruches entwickelt.Getrunken wird vor allem auf Helden und Verstorbene. Sind alle Verwandten durch, beginnt man wieder von vorn - oder man trinkt auf das stolze Georgien. Am Anfang steht aber immer ein Trinkspruch, der dem Frieden gewidmet ist. So erweist man den Ahnen Respekt und ehrt Land und Leute.Das braucht vor allem zweierlei: Eine kräftige Stimme und Trinkfestigkeit. Nicht jeder darf deshalb Trinkmeister werden. Geht es um kleinere Feste daheim, übernimmt das normalerweise der Hausherr. Bei größeren Festen auswärts wählt man den Trinkmeister oder der anwesende Älteste waltet dieses Amtes.Ganz so förmlich geht es hierzulande nicht zu. Doch wir können von diesen Kulturen lernen, geht es um respektvolles Feiern. Ebenso können wir Trinksprüche von ihnen übernehmen.Darauf können Trinksprüche ausgebracht werden:- auf die Heimat
- auf das Andenken Verstorbener
- auf den Frieden
- auf den (erhofften) Reichtum
- auf langes Leben und GesundheitAber Achtung: Hier gerät man leicht in Konflikt mit Vater Knigge. In besonders stilbewussten Kreisen kann es Probleme geben, wünscht man dem Gegenüber Gesundheit. Um das zu verstehen, müssen wir die Geschichte dieses Wunsches näher betrachten.Knigge-TabusZu Zeiten der Pest wünschte man sich das nämlich auch. Allerdings wirklich sich, also sich selbst. Nieste eine Person und man sagte Gesundheit, wollte man sich also vor Ansteckung bewahren. Der alte Aberglaube hielt sich bis heute in Form des Wunsches. Hält man sich exakt an den Knigge, sollte dieser Spruch auf jeden Fall vermieden werden. Das fremde "Wohlsein" kann man hingegen getrost herbeiwünschen: Es erzeugt ausschließlich positive Beiklänge.Auch "Prost" oder gar "Prosit" ist nicht überall hoch angesehen. "Prodesse" (Latein) heißt sinngemäß "Möge es nutzen". Trifft man sich rein privat, verrät man damit den Zweck der Geselligkeit. Sie erhält einen Beigeschmack von Nutznießerei, was als wenig stilvoll gilt. Besonders bei privaten Feiern, zum Beispiel im Kreis der Familie, sollten Kniggeverehrer so etwas unterlassen. Alle anderen dürfen sich umso zwangloser bewegen - schließlich heißt Geselligkeit und Feiern ja vor allem: Spaß haben. Und wer erinnert sich heute noch an die Urbedeutung von "Prodesse"?Nimmt man sich ein Beispiel an den Georgiern, kommt es vielmehr zum wahren Wetteifern unter den Gästen: Wer bekommt den besten Trinkspruch hin? Auf die Art geht es spielerisch zu, sportlicher Ehrgeiz erwacht. All das lässt sich von fremden Kulturen lernen!Mit oder ohne? Alkohol ist kein Thema!Schwierig ist der Umgang mit Alkohol, wenn ehemalige Alkoholiker oder Antialkoholiker Teil der Runde sind. Hier sollte sich niemand scheuen und das Problem aktiv angehen: Jeder weiß ja, wer mitmacht. Im Allgemeinen weiß man auch über die Anderen Bescheid. Will jemand nicht mittun, sollte niemand ihm etwas aufdrängen. Ein respektvoller Umgang miteinander erfordert auch die Achtung vor fremden Verhaltensregeln.Anstoßen kann man mit allem - selbst wenn es gegen die strengen Regeln der Benimmschulen ist. Anstoßen mit Nichtalkoholischem, etwa Mineralwasser, ist heute in vielen Kreisen gesellschaftlich akzeptiert. Wer also zum Beispiel aus Gründen der Schwangerschaft gerade keinen Alkohol trinkt, lässt sich einen schicken alkoholfreien Drink servieren.Trinksprüche: Teil der KulturTrinksprüche sind Teil der Trinkkultur eines Landes. Sie haben nicht nur den Zweck, für Stimmung zu sorgen. Darüber hinaus festigen sie soziale Beziehungen: Wer zusammen trinkt, kann nicht verfeindet sein. Vom Anstoßen über das Zuprosten bis hin zum Toast eignen sich viele Sitten dazu, sich gegenseitig beim Trinken anzufeuern.Wer gute Trinksprüche auswendig weiß, der belebt die Runde. So können auch Menschen, die keine Alleinunterhalter sind, an ihrem Tisch für Geselligkeit sorgen. Die Mühe des Auswendiglernens lohnt sich darum immer. Strenge Regeln aus Knigges Zeiten lassen sich heute oft umgehen - man stößt mit allem an, was gerade im Glas ist.Zuallererst sollte man Spaß an der Sache haben. Dabei lässt sich von fremden Kulturen ebenso viel lernen wie aus der eigenen Vergangenheit. Wer Zitate berühmte Persönlichkeiten und weitere Trinksprüche sucht, wird auf dieser Webseite fündig!