Man sei erst liebenswert, wenn
Man sei erst liebenswert, wenn man geliebt sein will.
In einem Augenblick gewährt die Liebe, Was Mühe kaum in langer Zeit erreicht.
Das Bild der Geliebten kann nicht alt werden, denn jeder Moment ist seine Geburtsstunde.
Ihr seufzt und singt und schmelzt und küsst Und jauchzet, ohne dass ihr’s wisst, Dem Abgrund in der Nähe. Flieht Wiese, Bach und Sonnenschein, Schleicht, soll’s euch wohl im Winter sein, Bald zu dem Herd der Ehe.
Wer nicht liebt, wird sich des schönen Maien, so gut er kann, doch leider halb nur freuen.
Fehlst [Scheiterst] du, laß dich’s nicht betrüben: Denn der Mangel führt zum Lieben; Kannst dich nicht vom Fehl befrein, Wirst du andern gern verzeihn.
Wenn dir’s in Kopf und Herzen schwirrt, was willst du Bessres haben! Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben.
Was auch als Wahrheit oder Fabel In tausend Büchern dir erscheint, Das alles ist ein Turm zu Babel, Wenn es die Liebe nicht vereint.
Man muß nur Ein Wesen recht von Grund aus lieben, da kommen einem die übrigen alle liebenswürdig vor!
Heut ist mir alles herrlich; wenn’s nur bliebe! Ich sehe heut durchs Augenglas der Liebe.