O Sonn‘, o Meer, o Rose!
Wie wenn die Sonne triumphierend sich
Hebt über Sterne, die am Himmel stunden,
Ein Schimmer nach dem andern leis‘ erblich,
Bis alle sind in einen Glanz geschwunden;
So hab‘ ich, Liebste, dich
Gefunden:
Du kamst, da war, was je mein Herz empfunden,
Geschwunden
In dich.
O Sonn‘, o Meer, o Rose !
Wie wenn des Meeres Arme aufthun sich
Den Strömen, die nach ihnen sich gewunden,
Hinein sich diese stürzen brünstiglich,
Bis sie die Ruh im tiefen Schooß gefunden;
So, Liebste, hab‘ ich dich
Empfunden:
Sich hat mein Herz mit allen Sehnsuchtswunden
Entbunden
In dich.
O Sonn‘, o Meer, o Rose !
Wie wenn im Frühling tausendfältig sich
Ein buntes Grün hat ringend losgewunden,
Ein hadernd Volk, bis Rose königlich
Eintretend, es zum Kranz um sich verbunden;
So, Liebste, hab‘ ich dich
Umwunden:
Der Kranz des Daseyns muß sich blühend runden,
Gebunden
In dich.