Kein Mißbilligen, kein Schelten Macht
Kein Mißbilligen, kein Schelten Macht die Liebe tadelhaft.
Das Schicksal sorgt für die Liebe, und um so gewisser, da Liebe genügsam ist.
Schauer, der das Herze fühlen, Der die Seele schmelzen macht, Flüstert durchs Gebüsch im Kühlen. Welche schöne, süße Nacht! Freude! Wollust!kaum zu fassen! Und doch wollt‘ ich, Himmel, dir Tausend solcher Nächte lassen, Gäb mein Mädchen eine mir
Sei ohne Tugend, doch verliere Den Vorzug eines Menschen nie! Denn Wollust fühlen alle Tiere, Der Mensch allein verfeinert sie.
Herz, mein Herz, was soll das geben? Was bedränget dich so sehr? Welch ein fremdes neues Leben! Ich erkenne dich nicht mehr. Weg ist alles, was du liebtest, Weg, worum du dich betrübtest, Weg dein Fleiß und deine Ruh – Ach, wie kamst du nur dazu? Fesselt dich die Jugendblüte, Diese liebliche Gestalt, Dieser Blick …
Laß nur für eine dich entzünden, Und ist ihr Herz von Liebe voll, So laß die Zärtlichkeit dich binden, Wenn dich die Pflicht nicht binden soll.