Lasst ausruh’n mich von Lust
Lasst ausruh’n mich von Lust und Not, bis dass das ewg’e Morgenrot den stillen Wald durchfunkelt.
Lasst ausruh’n mich von Lust und Not, bis dass das ewg’e Morgenrot den stillen Wald durchfunkelt.
Unsere Toten leben fort in den süssen Flüssen der Erde, kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt, und es ist ihre Seele im Wind, der die Oberfläche der Teiche kräuselt.
Was ist sterben? Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte wie es am Horizont verschwindet. Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.“ Verschwunden wohin? Verschwunden aus meinem Blickfeld – das ist alles. Das Schiff ist nach wie vor so groß wie es war als ich es gesehen habe. Dass es immer kleiner wird und …
Steh nicht weinend an meinem Grab. Ich liege nicht dort in tiefem Schlaf. Ich bin der Wind über brausender See. Ich bin der Schimmer auf frischem Schnee. Ich bin die Sonne in goldener Pracht. Ich bin der Glanz der Sterne bei Nacht. Wenn du in der Stille des Morgens erwachst, bin ich der Vögel ziehende …
Wenn etwas uns fortgenommen wird, womit wir tief und wunderbar zusammenhängen, so ist viel von uns selber mit fortgenommen. Gott aber will, dass wir uns wiederfinden, reicher um alles Verlorene und vermehrt um jenen unendlichen Schmerz.
Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht; dass ich aber, solange ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.
Tod und Schönheit sind zwei hohe Dinge, die gleich viel Schatten und Licht enthalten, so dass man sie für zwei Schwestern halten könnte, gleich schrecklich und furchtbar, erfüllt von dem selben Rätsel und dem selben Geheimnis.
Du bist nicht tot, Du wechselst nur die Räume. Du lebst in uns und gehst durch unsere Träume.
Leben ist wie Schnee, Du kannst ihn nicht bewahren. Trost ist, dass Du da warst, Stunden, Monate, Jahre.