Der Einzelgänger
Ich glaube, es gibt nicht viel, was mich wirklich
interessiert hat. Schule war mir egal.
Freundschaften waren mir egal. Beziehungen
waren mir egal. Nur meine Freiheit war mir wichtig.
Und heute interessiert mich auch das Schreiben.
Es kostet eben nichts. Und es hilft über den
Tag. So als Frührentner. Und als Behinderter!
Aber heute ist soviel anders. Ich sitze den
ganzen Tag am Computer. Sehe mir Philosophisches
an. Und auch Politisches. Und auch Sexkram.
Und versuche das irgendwie, auf einen Punkt zu bringen.
So ein Gedanke, mit dem das ein Ganzes wird.
Und mit dem ich etwas klarer sehe:
Was ich so bin! Und der Mensch so überhaupt!
Dann sitze ich in einer Ecke. Und überlege so:
„Seit Jahren keine Kontakte mehr. Und nur allein!“
Und das Philosophische, Politische und Sexuelle
in meiner Birne explodiert. Und zurück bleibt nur
Müll. Das Alleinsein und seine Stärke. Seine Freiheit.
Und seine Klarheit. All das was, ich hatte.
Was das Alleinsein so war. Heute zerstört es mich!
Und ich sehe so den Einzelgänger, wie er in
Indien über Basare bummelt. Ich sehe den
Einzelgänger in Bibliotheken. Ich sehe den
Einzelgänger in Cafés. Und ich denke: „Er hat es
gut hingekriegt. Er hat was aus diesem Leben
gemacht!“ Und dann sehe ich den Einzelgänger
so heute. Und ich sage Ihm:
„Gib alles, was Du noch hast, für etwas Liebe!“